Die Insider nennen ihn den „Todesstern“: Der Luftwaffenstützpunkt RAF Mount Pleasant auf den südatlantischen Falklandinseln erinnert die Militärs wegen seiner verschachtelten Struktur und der „düsteren“ Atmosphäre an jene unheimliche Raumstation aus den „Star Wars“-Filmen, die ganze Planeten vernichten konnte. Ein schmales Bett, ein Kleiderschrank, ein Tisch und ein einfaches “Waschbecken mit Spiegel“ ist alles, was einem britischen Piloten am anderen Ende der Welt zusteht. Der Alltag auf dem „Todesstern“ soll todlangweilig sein, im Schnitt regnet es dort jeden zweiten Tag. Trotzdem brennt Prinz William darauf, ab Februar 2012 sechs Wochen lang von der ungemütlichen Basis seinen „Sea King“-Hubschrauber zu Rettungseinsätzen fliegen zu können. Die Idee des zukünftigen britischen Königs stieß jedoch auf wenig Begeisterung bei seiner Frau Kate Middleton und sie verärgerte die argentinische Regierung, die dem Vereinigten Königreich eine „aggressive Provokation“ vorwirft.
Es ist der Zeitpunkt der kontroversen Versetzung des „Flight Lieutenant William Wales“ auf die dünn besiedelte Inselgruppe vor der argentinischen Küste, der in Buenos Aires für wütende Reaktionen sorgt. Denn der 29-jährige Militärpilot wird ins britische Überseegebiet kurz vor dem 30. Jahrestag des Falkland-Krieges (am 2. April) reisen. Auch wenn William an keinerlei Gedenkveranstaltungen teilnehmen und sich ausschließlich auf seine normale Arbeit als Rettungspilot konzentrieren will, ist seine Anwesenheit auf der RAF Mount Pleasant eine Beleidigung für manche Argentinier, die den Konflikt nicht vergessen haben. „Wir können nicht den politischen Aspekt dieser militärischen Operation ignorieren, da der Prinz zur Königsfamilie gehört“, kritisiert der hochrangige argentinische Diplomat Sebastian Brugo Marco die Briten. Im Interview mit der Zeitung „La Nacion“ nennt er Williams Versetzung einen „Akt der Provokation in einer friedlichen Region“, der im Kontrast zur „Dialogbereitschaft“ seiner Regierung stehe. Doch die Militärs in London sind sich keiner Schuld bewusst.
Es gehe um eine „Routine“-Aufgabe, die der Prinz für seine mögliche Beförderung bewältigen müsse, erklärt der Generalstabschef David Richards: „Das war absolut nicht als eine Provokation gemeint“. Zudem seien die Beziehungen zwischen den beiden Nationen „konstruktiv“, versichert Richards. Seine Worte dürften jedoch kaum die Herzogin von Cambridge beruhigt haben, die sich angeblich große Sorgen um ihren Geliebten macht. William darf seine Frau nicht auf die Falklandinseln mitnehmen. Darum bereite sich Kate schweren Herzens auf einen langen Abschied vor, berichten die Medien in London. Zuvor will das Paar jedoch gemeinsam Weihnachten in Sandringham und Kates 30. Geburtstag am 9. Januar feiern.